BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Bitburg-Prüm

von unserem Mitglied Norbert Meyer aus Nattenheim

Ein kurzer Bericht zur geologischen Wanderung am 18.05.2025

„Früher war es auch schon warm“ sagen viele Skeptiker der Klimakrise.

Am Sonntagmorgen fand sich eine bunt gemischte Gruppe von etwa 30 Teilnehmern zu unserem Spaziergang um den Stausee Biersdorf zusammen. Ein Highlight war auch, dass die ehemalige Bundesumweltministerin Steffi Lemke und unsere ehemalige Umweltministerin von RLP Ulrike Höfken sich zu uns gesellten und noch einen Teil des Weges mit uns spazierten.

Der Geologe Sven von Loga zeigte uns auf dem Rundweg um den Stausee verschiedene geologische Gesteinsschichten, die hier nah beieinander zutage treten. Hier konnten wir auch sehr anschaulich diskutieren, dass es schon immer Klimawandel gab und was den heutigen Klimawandel so sehr von früheren Perioden unterscheidet.

Auf einer Entfernung von nur 500 Metern zeigen sich direkt am Wanderweg vom ehemaligen Dorint Hotel bis zum Spielplatz am Kiosk die Schieferschichten des Erdzeitalters Devon und der fein gemusterte Buntsandstein des Trias. Diese Gesteinsschichten, die hier so offen vor uns liegen, entstanden vor etwa 360 – 250 Millionen Jahren. Zwischen diesen Erdzeitaltern lag das für das Klima so wichtige Zeitalter des Karbons, in dem durch Pflanzenwachstum und Ablagerung im Untergrund der Atmosphäre riesige Mengen an Kohlenstoff entzogen wurden. Vor dem Karbon war die Erde tatsächlich viel wärmer als heute. Die Erde kühlte während dieser Zeit um ca. 5 – 10 °C ab.

Während das aber damals über einen Zeitraum von 50 Millionen Jahren geschah, bringen wir heute den Kohlenstoff aus der Erde binnen weniger Jahrzehnte wieder zurück in die Atmosphäre.

Wir haben also keine 50 Millionen Jahre Zeit, uns an die Klimaveränderung anzupassen. Wenn wir den Kohlenstoffausstoß nicht stoppen, werden in kürzester Zeit große Flächen der Erde zur Wüste und ganze Regionen werden für den Menschen und viele Tier- und Pflanzenarten unbewohnbar. Auch das Wetter ändert sich nicht allmählich, sondern schlagartig und die Meeresströmungen schlagen um. Wir reden nicht umsonst von Kipppunkten.

Die frische Luft, die schöne Umgebung und die unmittelbare Anschauung in der Natur und nicht zuletzt die lebendige Erzählung von Sven von Loga machten diese Zusammenhänge für die Teilnehmer sehr einprägsam und wir diskutierten noch sehr ausführlich bei Kaffee und Kuchen zum Abschluss der „Exkursion“. Nach diesem etwas anderen Spaziergang um den Stausee, werden wir die Felsen am Wegesrand in Zukunft mit etwas anderen Augen betrachten, hier und da einen Stein umdrehen und uns an Details erfreuen, an denen wir bisher achtlos vorbei gegangen sind. Vielleicht ist auch bei den Kindern, die immer wieder spannende Details entdeckten, die Schieferschichten trennten oder am weichen Sandstein kratzten, etwas hängen geblieben, was man sich in dem Alter mitunter für sein ganzes Leben einprägt.



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